von Kirill Serebrennikov, Russland, Frankreich, Schweiz 2022, 143 Min., OV/d,f – Donnerstag, 10. November, 21.00 Uhr, LGBT+

Russland 1877: Die wohlhabende und intelligente junge Frau Antonina Miliukova heiratet Pjotr Tschaïkowsky, der sich allerdings zu Männern hingezogen fühlt. Bald verwandelt sich die Liebe der jungen Frau zum Komponisten in Besessenheit. Sie willigt ein, alles zu ertragen, um bei Tschaikowsky bleiben zu können. Doch das treibt sie immer mehr in den Wahnsinn; dass ihr Mann kein Interesse an Frauen besass, konnte sie nie akzeptieren.  

Dieses Schicksal ist künstlerisch meisterhaft, mit gemäldeartigen Bildern, musikalisch erzählt, ohne viele Worte – und allenfalls mit kleinen Verweisen auf die Gegenwart gespickt, wenn sich alle öfter die Hände desinfizieren. 1893 stirbt Tschaikowsky an Cholera. Seine Frau überlebt ihn um 24 Jahre, doch die letzten 20 Jahre musste sie in einer Nervenheilanstalt verbringen.